Beim Aufsteiger Türkspor Dortmund läuft die erste Regionalliga-Saison der noch jungen Vereinsgeschichte (der Verein wurde 2000 gegründet) alles andere als rund.
Erst wurde Sebastian Tyrala entlassen, nach nur 43 Tagen dann auch dessen Nachfolger Yakup Göksu. Der sportliche Leiter Bülent Kara hat daraufhin interimsweise den Trainerposten bei Türkspor übernommen. Die beiden Trainerwechsel hatten jedoch keinen sportlichen Effekt: Nur 7 Punkte konnte Türkspor in den ersten 18 Saisonspielen holen, der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt bereits acht Punkte.
Selbst Kapitän Ömer Akman sprach gegenüber RevierSport davon, dass es eigentlich nur noch darum ginge, sich so gut wie möglich aus der Liga zu verabschieden und man sich keine Hoffnung auf den Klassenerhalt mehr machen brauche.
Nun verlor Türkspor auch noch trotz Überzahl mit 0:2 gegen den Wuppertaler SV, der ausgerechnet vom ehemaligen Türkspor-Coach Sebastian Tyrala trainiert wird. Torwart Muhammed Acil, der sein Team in einigen Situationen vor einer höheren Niederlage bewahrte, klang danach ähnlich pessimistisch wie Akman.
Für die Leistung im ersten Durchgang fand Acil noch durchaus lobende Worte: „Ich finde, das war eine solide erste Halbzeit. Klar hatte Wuppertal deutlich mehr Ballbesitz, aber wir haben ganz gut verteidigt und haben wenig bis gar nichts zugelassen.“
Insbesondere die Tatsache, dass seine Mannschaft den Vorteil durch den Platzverweis gegen Oktay Dal nicht nutzen konnte, ärgerte den Keeper: „Wir können daraus gar keinen Profit schöpfen. Vor allem die letzte halbe Stunde mit einem Mann mehr hat wiedergespiegelt, warum die Saison so verläuft, wie sie verläuft.“
Sein Fazit zum Spiel beendete Acil mit den ernüchternden Worten: „Wenn jeder seinen eigenen Film fährt, dann hast du in der Regionalliga nichts zu suchen.“
So ist es dann auch nicht verwunderlich, dass sich Acil den Worten seines Kapitäns anschloss: „Ömer ist definitiv kein Träumer, sondern Realist und ich schließe mich in vollem Umfang an seine Worte an.“
Auch Interimstrainer Kara ließ auf der Pressekonferenz Dampf ab: „Ich bin richtig stinksauer, denn ich erwarte von Spielern, die reinkommen, auch mal so ein Spiel zu drehen und noch mal Gas zu geben auf dem Platz, aber das, was wir zum Schluss gemacht haben, geht gar nicht im Regionalliga-Fußball. Das ist, was mich am meisten ärgert.“
Seiner Meinung nach hätte sein Team zwar einen Punkt verdient gehabt, jedoch nicht die richtige Einstellung an den Tag gelegt, um das auch zu verwirklichen.
Zu allem Überfluss stehen nach der Winterpause auch noch zwei schwierige Spiele für Karas Mannschaft an: Am 26. Januar ist Spitzenreiter MSV Duisburg im Hagener Ischelandstadion, wo Türkspor seine Heimspiele austrägt, zu Gast. Am 1. Januar steht dann das Auswärtsspiel gegen die Sportfreunde Lotte an, die sich nach einer starken Hinrunde im oberen Tabellendrittel befinden.